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Besonderheiten dunkler Haut

Dunkle Haut ist voluminös und reich an Kollagen, andererseits treten häufiger einzigartige Probleme hinsichtlich Narbenbildung und Pigmentierung auf. Die einzigartigen strukturellen und funktionellen Unterschiede zwischen dunkler und heller Haut müssen besonders berücksichtigt werden.

Was steckt hinter der Biologie dunkler Haut?

Das Schlüsselwort ist Melanin! Melanin ist ein natürliches Pigment, das im Körper vorkommt und in einer spezialisierten Gruppe von Zellen, den Melanozyten, synthetisiert wird. Innerhalb dieser Zellen wird Melanin in kleine Beutelchen verpackt, die Melanosomen genannt werden. Die Melanosomen werden dann zu den Keratinozyten transportiert, d.h. zu den Zellen, aus denen die oberflächliche Schicht unserer Haut besteht.

Anzahl, Größe und Form der Melanosomen sind genetisch festgelegt. Ethnisch dunkelhäutige Personen haben nicht nur eine erhöhte Anzahl von Melanosomen, sondern auch größere und mehr ovale Melanosomen als Kaukasier. Die durchschnittliche Anzahl der Melanozyten unterscheidet sich jedoch nicht zwischen den ethnischen Gruppen (1).

Warum bekommt dunkle Haut selten einen Sonnenbrand?

Zerstreute Melanosomen absorbieren Licht besser, daher das dunklere Aussehen der Haut. Melanin ist in den unteren Zellschichten der Epidermis und in der oberflächlichen Hautschicht am dichtesten. Ein enzymatischer Abbau von Melanin findet in den oberen Hautschichten statt.

Bei dunkelhäutigen Personen sind noch Melaninreste im Stratum corneum, der äußersten Hautschicht, nachweisbar. Bei Kaukasiern wird dieser Befund nur bei pathologischen Zuständen gesehen (2).

Was ist mit Pigmentflecken in dunkler Haut?

Obwohl dunkle Haut Schutz vor den Auswirkungen von UV-Strahlung (3) wie Hautkrebs und Photoaging bietet, ist sie anfälliger für Dyspigmentierungen. Hypo- und Hyperpigmentierung sind Zeichen der Photoalterung bei Menschen mit dunkler Haut.

Aus diesem Grund sollte die farbige Haut mit sanften kosmetischen Produkten behandelt werden. Jede Veränderung oder Störung der Funktion der Hautbarriere kann zu Entzündungen führen und eine als postinflammatorische Hyperpigmentierung bezeichnete Erkrankung hervorrufen, die wiederum schwer zu behandeln sein kann.

Zeigt dunkle Haut später Zeichen der Hautalterung?

Zu den Zeichen der Alterung gehören der Verlust von Volumen und Elastizität der Haut und das Auftreten von Falten. Die mittlere Hautschicht, die Dermis, ist bei dunkelhäutigen Personen dicker als bei Weißen. Die Dicke der Dermis ist proportional zur Menge der Pigmentierung. Sie enthält zudem mehr Fibroblasten, die neben anderen Proteinen auch Kollagen synthetisieren und eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung spielen (4).

Aufgrund dieser einzigartigen Eigenschaften der dunklen Haut neigt sie dazu, im Vergleich zu Kaukasiern langsamer Alterungserscheinungen zu zeigen.  Als Teil des Alterungsprozesses wird die Lebensdauer von Fibroblasten in allen ethnischen Gruppen verkürzt, und ihr Potenzial zur Zellteilung nimmt bei älteren Menschen ab.  Verminderte Fibroblastenfunktionalität und -reaktivität tragen zum Alterungsprozess und zu abnormaler Narbenbildung bei.

Inhaltsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Peter Fritsch. Dermatologie und Venerologie für das Studium. 2009. Springer

2. Jean L. Bolognia , Julie V. Schaffer , Lorenzo Cerronia. Dermatology. 4th Edition. Elsevie

3. Kaidbey KH, Agin PP, Sayre RM, Kligman AM. Photoprotection by melanin–a comparison of black and Caucasian skin. J Am Acad Dermatol. 1979 Sep;1(3):249-60.

4. Vashi NA, de Castro Maymone MB, Kundu RV. Aging Differences in Ethnic Skin. J Clin Aesthet Dermatol. 2016 Jan;9(1):31-8.