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Korneobiologie und Korneotherapie

Korneobiologie bezeichnet experimentelle Studien, die sich mit der Anatomie und Biologie des Stratum corneum, der obersten Hautschicht, befassen. Der US-amerikanische Dermatologe Dr. Albert Kligmanund sein Team fanden heraus, dass das Stratum corneum und die Lipidbarriere, die es intakt hält, eine bedeutende Rolle für die Gesundheit der Haut spielen. Die Haut hatte schon immer eine sehr entscheidende Bedeutung. Schon Hippokrates studierte Formeln zur Beseitigung der „Spuren des Alterns“(1).

Funktionen der obersten Hautschicht

Was wir auf der Hautoberfläche sehen, ist die oberste Schicht, die viele Funktionen hat:

  • Permeabilität: Maß für die Fähigkeit eines Materials, Flüssigkeiten durchzulassen
  • Antimikrobiell: Eigenschaft, Mikroorganismen abzutöten oder ihr Wachstum zu stoppen
  • Antioxidans: Fähigkeit, die Produktion von freien Radikalen zu stoppen, die die Zellen von Organismen schädigen
  • Integrität oder Kohäsion: Fähigkeit zur intermolekularen Anziehung zwischen gleichartigen Moleküle
  • Mechanisch/rheologisch: Lehre von der Verformung und dem Fließen in einem Material
  • Chemisch/Ausschluss von Antigenen: Barriere gegen z. B. Viren
  • Psychosensorisch: Berührung beeinflusst die psychische und emotionale Gesundheit
  • Hydratation: Zufuhr und Speicherung von ausreichend Wasser in biologischen Geweben
  • Schutz vor elektromagnetischer Strahlung
  • Initiierung von Entzündungen: Aktivierung von Zytokinen (Proteine, die für die Zellsignalübertragung wichtig sind

Prinzip der Korneotherapie

Die Korneotherapie bezieht sich auf die Behandlung, die auf der Korneobiologie basiert, um mehr Effektivität und Sicherheit zu erreichen, wobei niedrigere Wirkstoffkonzentrationen verwendet werden, mit weniger unerwünschten Nebenwirkungen (wie Stechen, Brennen und Reizung), frei von Duftstoffen, Allergenen und Konservierungsmitteln, angenehmer im Gebrauch, da es farb-und geruchlos ist (2).

Seren der Korneotherapie

Heutzutage ist das meistverkaufte Produkt eine feuchtigkeitsspendende Creme. Aber wie sieht es im Hinblick auf Seren aus, sind sie besser? Der Unterschied zwischen einer Creme und einem Serum liegt in der galenischen Formulierung, die sich mit den Prinzipien von Medikamenten befasst, um deren Aufnahme zu optimieren.

Ein Serum ist ein dünnflüssiges Gel, das eine hohe Konzentration an Wirkstoffen aufnehmen kann. Darüber hinaus spendet das Serum viel Feuchtigkeit und zieht daher schnell ein. Die aufpolsternde Wirkung von Anti-Aging-Seren ist daher sofort sichtbar. Allerdings enthält das Serum kaum feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe. Dennoch sind Hautpflegeprodukte, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöhen sollen, am meisten gefragt.

Feuchtigkeitsspendende Hautpflege

Der Einsatz von Feuchthaltefaktoren ist ein wesentliches Prinzip der feuchtigkeitsspendenden und rehydrierenden Pflege trockener Haut. Darüber hinaus sind sie auch bei der Behandlung und vorbeugenden Pflege gealterter Haut hilfreich, da sie die natürliche Barriere der Haut ergänzen, vor Austrocknung schützen und durch eine minimale Schwellung des Stratum corneum feine Linien glätten können(3). Aus diesem Grund stellt eine Routine, die auf der Anwendung eines Serums und der anschließenden Hydratation mit einer Creme basiert, eine gute Kombination dar.

Inhaltsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1.Kerscher M. Dermatokosmetik. Steinkopff Verlag. 2009.

2. Kligman AM. Review ArticleCorneobiology and Corneotherapy –a final chapter. International Journal of Cosmetic Science, 2011,33, 197–209

3. Bo niR, Burg G. Altershaut: physiologische Grundlagen, prophylaktische Maßnahmen und Therapieansa tze. Schweiz Med Wochenschr 2000. 130:1272–1278