Botulinumtoxin gegen Hyperhidrose
Bei einer Hyperhidrose handelt es sich um eine unphysiologische erhöhte Schweißproduktion, die generalisiert oder lokal auftreten kann…
Die pathologische Narbenbildung, sprich hypertrophe Narben und Keloide, lassen sich laut neuesten Studien durch die Injektion des Botulinumtoxins A reduzieren. Der Effekt der Verbesserung des Erscheinungsbildes von Narben liegt hierbei der Theorie der Chemoimmobilisation zugrunde.
Die Muskulatur, die die Wunden umgibt, tendiert infolge von Mikrotraumen zu einer Hyperaktivität und dementsprechend zu einer verstärkten und verlängerten Entzündungsphase, wobei Zytokine und Wachstumsfaktoren ausgeschüttet werden.
Die Injektion von Botulinumtoxin A in die Wunden umgebende Muskulatur führt dazu, dass das Neurotoxin nun dosisabhängig diesen Muskel lähmt. Hierdurch wird das Wachstum der Fibroblasten und damit einhergehend die Narbenbildung eingedämmt.
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Um die genaue Dosierung des Botulinumtoxins A festzustellen, untersuchten Chen et al. (2021) im Rahmen einer randomisierten Studie mit 24 Teilnehmern unterschiedlichen Geschlechts im mittleren Alter, welchen Einfluss verschiedene Dosierungen auf chirurgische Narben haben.
Dazu wurde das Präparat in Narben nach Tumorexzisionen ohne Muskelbeteiligung intradermal injiziert. Hierbei wurden im Anschluss an die Operation in jede Hälfte des chirurgischen Wundverschlusses unterschiedliche Dosen injiziert. Zum einen eine niedrigere Dosis mit 4 Botox Einheiten je Injektionspunkt im Abstand von einem Zentimeter und zum anderen eine höhere Dosis mit 8 Botox Einheiten je Injektionspunkt.
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Das Ergebnis dieser Studie wies bei der Narbenhälfte mit der höheren Botulinumtoxin Dosierung signifikant bessere mSBSES-Scores und VAS Scores auf als die andere Hälfte mit der niedrigeren Dosierung.
Somit lässt sich schlussfolgern, dass die unmittelbare Injektion von Botulinumtoxin A das Erscheinungsbild von chirurgischen Narben verbessern kann, wobei jedoch beachtet werden muss, dass aufgrund unterschiedlicher Gewebebeschaffenheiten und anderen individuellen Faktoren kein einheitliches Behandlungsschema verwendet werden sollte.
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Einen größeren Nachteil der Botulinumtoxin A Injektionen in Narben stellen lediglich die hohen Kosten und die fehlenden Nachweise, ob das Präparat auch bei Keloiden wirksam ist, dar.
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